"Glasmurmelperchte"
"Kugelschreiberperchte"
"Alkoholperchte"
Während eines Residenzaufenthalts im alpinen Raum, genauer in Bad Gastein, lernte ich die dort beheimateten, traditionellen Prozessionselemente der Perchtenläufe kennen. Der ungewohnt hohe Kontrast von Mensch und Natur in der Bergwelt und die daraus entstanden Mythen und Wesen zur Verarbeitung, Erklärung und Rechtfertigung der eigenen Existenz, auch als Basis von Gemeinsamkeit im Kontrast zur monumentalen Natur, bilden für mich den Hintergrund zu solchen für mich Fremden wahrgenommenen Exotismen, wie eben den Perchten im Gasteiner Tal. Als Fremder in der Fremde ist man nicht nur mit der Schattenseite seiner Identität konfrontiert, sondern die eigene Fremdheit wird auch durch den persönlichen Fokus auf die Dinge bewußt, die fremde Alltäglichkeit, die einem in besonderem Maße ins Auge sticht. Die skulpturale Übertragung der Perchtenkappen verknüpfte ich mit den unangemessenen Tauschmitteln unterschiedlicher kolonialer Zeitalter: Alkohol, Glasmurmeln, Kugelschreiber.